Hexenschuss – wenig kann genügen

Beim Aufstehen aus dem Bett, beim Heben einer Kiste oder bei der Ausführung einer anderen alltäglichen Bewegung – Zack – blitzartig fährt ein höllischer Schmerz in den unteren Rücken. Ausgelöst wird dieser Schmerz durch eine akut einsetzende Muskelverspannung im Lendenwirbelbereich. Als Folge der intensiven Schmerzen verharren die Betroffenen oft in einer krummen Schonhaltung, was die Verkrampfung zusätzlich verstärkt. Trotz der starken Schmerzen ist der Hexenschuss meist harmlos. Früher dachte man, dass Hexen oder andere übernatürliche Wesen den Menschen mit Pfeilschüssen Schmerzen zufügten.


Bettruhe? Nein! Gehen Sie spazieren, dadurch wird die Durchblutung gefördert und die Muskeln können sich langsam wieder entspannen. Einfache Mittel können helfen, die Schmerzen im Rücken zu lindern. Eine Bettflasche, ein warmes Bad oder ein Wärmepflaster erweitern die Blutgefässe und lösen die Verkrampfung. Bei manchen Betroffenen hilft Kälte besser als Wärme. Salben aus Teufelskralle, Weihrauch, Arnika oder Johanniskraut wirken schmerzlindernd. Das Einmassieren der Salbe entspannt die Muskeln zusätzlich. In Absprache mit einer Fachperson helfen Wirkstoffe wie Paracetamol, Ibuprofen oder Diclofenac gegen die Schmerzen. Sie sollten nur über eine kurze Zeit eingenommen werden. Klingen die Beschwerden nach drei Tagen nicht deutlich ab, sollte der Hausarzt aufgesucht werden. Ein Hexenschuss kann auch Symptom eines Bandscheibenvorfalls sein.


Rückenschonendes Heben und Tragen, das Vermeiden von Zugluft, starke Rücken- und Bauchmuskulatur sowie täglich etwas Bewegung können das Risiko für einen Hexenschuss reduzieren.


Marion Borter, Apothekerin, Susten Apotheke

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